#NetzCourage
#NetzCourage und der Hatespeech
Warum ist die Arbeit von #Netzcourage so wichtig für den Fortschritt?
#NetzCourage ist ein gemeinnütziger Verein, der sich aktiv gegen Hassrede, Diskriminierung und Rassismus im Internet stellt.
Mit diesem Engagement hilft #NetzCourage mit, das Internet nachhaltig in unsere Gesellschaft zu "integrieren" und leistet einen massgeblichen Beitrag zu einer sinnvollen und bürgernahen
Digitalisierung.
Vorsicht! Dieser Blogbeitrag enthält Spoiler zum Film Star Wars Episode 3!
Falls Sie diesen Film noch nicht gesehen haben und unvoreingenommen schauen wollen, sollten Sie hier aufhören zu lesen.
Das Internet hat der Menschheit viel Positives gebracht. Vor allem der freie Zugang zu Wissen und Informationen brachte tausenden Menschen eine massive Erleichterung im Alltag, in der Schule und im Beruf.
Neue Lebens- und Wirtschaftsmodelle wie zum Beispiel die Sharing Economy konnten erst durch das Internet ihre vollen Möglichkeiten entfalten.
Auch die sozialen Medien bringen uns viele neue Möglichkeiten. Noch nie war es so einfach Freundschaften auch über weite Distanzen zu pflegen. Auch Veranstaltungen und Lerngruppen sind heute viel schneller organisiert als früher.
Doch seit fast 10 Jahren, auch wenn die Medien erst seit ein paar wenigen Jahren darüber berichten, häuft sich verbale Gewalt im Internet in exponentiellem Fortschritt.
Vor allem Frauen, Minderheiten und politische Querdenker werden häufig Opfer von Beleidigungen und Drohungen. Bezüglich politische Querdenker erinnere man sich an Nancy Holten, über die ich bereits vor einem halben Jahr geschrieben habe.
Solche verbalen Gewaltattacken im Internet musste auch Jolanda Spiess-Hegglin über sich ergehen lassen. Jolanda Spiess-Hegglin liess sich aber nicht kleinreden, sondern schlug mit doppelter Kraft
zurück und gründete den Verein #NetzCourage.
#NetzCourage ist ein gemeinnütziger Verein, der sich aktiv gegen Hassrede, Diskriminierung und Rassismus im Internet stellt.
Falls nötig unterstütz #NetzCourage die Betroffenen auch beim Einleiten von rechtlichen Schritten.
Häufig wird aber eine aussergerichtliche Einigung angestrebt.
Weiter betreibt #NetzCourage auch die sehr wichtige Aufklärungs- und Präventionsarbeit zum Beispiel an Schulen oder in Unternehmen.
Unterdessen ist der Verein #NetzCourage bereits von interregionaler Bedeutung und wohl bald auch in grosses Teilen des deutschsprachigen Sprachraums bekannt.
Je nachdem wie wir, das Volk, unser Internet gestalten, können wir das Internet als ein nützliches, internationales Netzwerk brauchen oder aber in einen primitiven, rechtsfreien Raum verrotten lassen. Jolanda Spiess-Hegglin hat sich klar für ersteres entschieden.
Sind Frauen und Minderheiten einfach zu empfindlich?
Nein, definitiv nicht. Harte politische Diskussionen sind nicht nur seit langem normal, sondern auch gut für eine funktionierende Demokratie. Trotzdem steigt der Anteil an Frauen und Minderheiten in der Politik stetig an. Frauen und Minderheiten sind also sehr wohl gewillt harte politische Diskussionen zu führen (vorausgesetzt: es bleibt sachlich).
Doch das Problem sind nicht harte politische Diskussionen, sondern Botschaften, die geprägt sind von Hass und häufig sogar Vergewaltigungs- oder Morddrohungen enthalten.
Wut, Hass und Drohungen verunmöglichen eine sachliche Diskussion.
Die fiktive Filmfigur Yoda in der Filmreihe Star Wars wortwörtlich: „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid“ und er behielt recht,
bald darauf entstand Darth Vader, der Angst hatte seine Frau zu verlieren, und die galaktische Republik wird in das galaktische Imperium umgeformt.
Ironischerweise töten Darth Vader seine Frau, die Senatorin Padmé Amidala (gespielt von Natalie Portman), vor lauter Hass sogar indirekt selber.
Das beste Beispiel für dieses „Furcht -> Hass -> Leid Muster“ ist das Thema Zuwanderung. Vor allem zuwanderungskritische Gruppen fallen häufig durch sehr derbe und
beleidigende Ausdrucksweisen auf. Fakt ist, weder ist Simonetta Sommaruga für die Flüchtlingskrise verantwortlich, noch ist jeder Moslem ein Terrorist oder Verbrechen.
Teilweise benehmen sich gewisse Zuwanderungskritiker genauso unzivilisiert wie die angeprangerten Asylbewerber.
Fakt ist aber auch, dass gewisse Ausländergruppen deutlich häufiger in der Kriminalstatistik vorkommen und Angela Merkels Flüchtlingspolitik wird wohl auch kaum in die Lehrbücher der
Politikwissenschaftler eingehen. Aber für diese Probleme braucht es eine sachliche politische Diskussion und keine plumpe Hetze.
Wenn man der Zuwanderung generell mit Angst begegnet, verschärfen sich alle Probleme mit der Zuwanderung nur und es entsteht beidseitiger Hass.
Zuwanderungskritik könnte sehr wohl mit Fakten unterlegt werden, wenn man den nur wollen würde.
Hilfreich wäre zudem, wenn der Mainstream-Mann sich nicht an Fussballern und Gangsterrappern mit mittelalterlichen Gesellschaftsvorstellungen orientieren würde. Es reicht, wenn Jugendliche dies
tun.
Am 24. Januar 2019 wird sich auch die SRF Sendung Einstein mit diesem Thema befassen.
www.srf.ch/sendungen/einstein/sendungen
Wo sind die Grenzen?
Ab wann sollen Unternehmen wie Facebook Kommentare und Beiträge löschen dürfen?
Wo beginnt Zensur?
Wo stösst Meinungsfreiheit an ihre Grenzen?
Sollte man gegenüber Jugendlichen toleranter sein bei beleidigenden Äusserungen als bei Erwachsenen?
Und die allerwichtigste Frage: Disqualifiziert ein unsachlicher und beleidigender Beitrag den Autor nicht von selbst?
Gerne können Sie in der Kommentarspalte Ihre Meinung äussern, wo die Grenzen zwischen Hetze, Beleidigung und Kritik in Ihren Augen sind.
Wo die Grenzen bei Facebook liegen sollen, entscheidet schlussendlich der Kunde. Denn auch Facebook lebt nur dank Angebot und Nachfrage und wenn die Nachfrage nach Facebook zusammenbricht, bricht auch Facebook zusammen.
Bei #Netzcourage kann man auch Mitglied werden und so die wichtige und seriöse Arbeit aktiv unterstützen.
Auch ich habe mich Ende 2018 für eine Gönner-Mitgliedschaft bei #NetzCourage entschieden.
Da auch ich und meine Webseite einen Beitrag zu einem fortschrittlichen und friedlichen Internet leisten wollen.
Weitere Infos: www.netzcourage.ch
Kommentar schreiben